Bobs Blog

Sonntag, August 19, 2007

Sumatra Rain

Tadaa! Wird mal wieder Zeit fuer was Neues hier.. Puuh, es ist ganz schoen schwer hier, vernuenftige Internetcafes zu finden. Nun also ein tolles mit schnellen Rechnern und Klimaanlage. Bin nun in Medan, der letzten Station in Indonesien. Hab lange, beschwerliche Busfahrten hinter mir und freue mich nun auf ein hoffentlich besseres Strassennetz in Malaysia. Morgen setze ich ueber und lasse Indonesien nach exakter Ausnutzung des 30-Tages-Visums hinter mir zurueck. Aber schoen der Reihe nach. Der letzte Eintrag war ja aus Yogyakarta, Java. Von dort aus bin ich kurz in einem kleinen Bergdoerfchen namens Dieng vorbeigehuscht und habe mir dort den Sonnenaufgang von einem kleinen Huegel aus angesehen. Dieses Dorf war mit 2300 (?) Metern das hoechstgelegene Javas. War atemberaubend schoen, nur ich, mein Rastaguide und ne schweizer Familie mit kleinen Kindern und sonst niemand. Ganz anders als am Mt. Bromo, dessen Sonnenaufgangsspektakel von Aberhunderten von Touristen mitverfolgt wurde. Nur leider wird dieser Augenblick nur in meienem Kopf gespeichert bleiben, da die dort entstandenen Bilder mitsamt der Kamera floeten geangen sind. Nunja, seis drum. Nach dieser Dorfidylle gings dann weiter nach Jakarta, der lauten und dreckigen Hauptstadt Indonesiens. Hatte dort ne sehr lustige Zeit und habe auch die 2 Hollaender, die ich schon in Yogyakarta als Begleiter hatte, weidergetroffen. Die Welt ist doch klein.. Zudem habe ich nen Franzosen aufgegabelt, der in Jakarta lebt und arbeitet und mit ihm und seiner Arbeitskollegin das Leben der Anderen kennengelernt. Es ist unglaublich, was sich der Durschnittseuropaer fuer 250 Euro im Monat hier fuer ne Butze leisten kann. Luxus pur, Platz ohne Ende und das ganze im Nobelviertel Jakartas. Irre. Hier existiert eine ziemlich reiche Schicht von Indonesiern, die ihr Luxusleben in das der "normalen", aermeren Buerger einflechten. Eine Art Parallelwelt. Und diese Welt durfte ich nun auch mal einen Tag bestaunen.. Waren abends dann noch schoen clubben, was auch ein Erlebnis fuer sich ist.. War auf jeden Fall ne gute Zeit bis dahin und daraufhin hab ich mich todesmutig in den 40 h Bus nach Bukittinggi, Sumatra gewagt. Die Strassen auf Sumatra sind der Graus. Schlagloch an Schlagloch, langsame Laster, schnelles Vorwaertskommen? Fehlanzeige.. Trotz des Super-Exekutif-Busses mit Aircon und zuruckklappbaren Sitzen hatte ich relativ schnell die Schnauze voll vom Busfahren. Nunja, angekommen um 4 Uhr morgens war dann erstmal ein Bett noetig. Garnicht so einfach um diese Uhrzeit, aber ein Hotel war dann doch offen und ich bin voellig entnervt (hatte schon den Taxifahrer zur Sau gemacht, als er mich abzocken wollte) erstmal ins Bett gefallen und hab bis um 11 geschlafen. Am naechsten Tag dann schnell in ein billigeres Hotel gewechselt (4 Euro statt 8 Euro die Nacht, dafuer mit Balkon) und die Stadt erkundigt. 1. Lustiges Erlebniss: Der Wirt des Cafes, in dem ich fruehstueckte, hatte schon den ein oder anderen deutschen Gast und hat dann doch promt, nach der obligatorischen "Where are you from?"-Frage seine German-Mucke-Scheibe aufgelegt. Hab dann meinen leckeren Bananapancake und meinen leckeren Sumatrakopi zu Klaengen der Fanta 4 und der Toten Hosen zu mir genommen. War wieder so ein Flasherlebnis, wo ich mich wieder total auf zu Hause gefreut hab. Und trotzdem die Situatiuon an sich einfach nur genossen hab.
Meine Ueberlegungen, einen Abstecher zur abgelegenen Siberut-Insel zu machen, auf der sich noch Menschen befinden, die von der Zivilisztion noch nicht so viel mitbekommen haben, hat mir dann auch der Wirt meines Hotels genommen, der meinte, morgen gaebs ne 6-Tagestour zusammen mit 3 Spaniern. Perfektest fuer mich. Nicht zu lange (normal sind 10 Tage) und ohne die langwierige Warterei, bis sich genug Leute gefunden haben. Also gesagt, getan, am naechsten Tag gings los. In einem Holzkahn, der mir erstamal die Kinnlade hat runterfallen lassen. Das das Ding noch faehrt, ist ein Wunder. Und dass die Menschen ueberall in diesem Schiff kreuz und quer in den Gaengen liegen, umgeben von Fracht und Zigaretten-Dieselgestank war eigentlich klar, dennoch erstmal ein Schock. Nachdem das Schiff dann mal abgelegt hatte, war die Fahrt nach 10 Minuten auch schon vorbei, und wir haben Stunden in unsrer heissen Kabine auf die kleinen Boote gewartet, die noch weitere Passagiere angeschleppt habe. Das ganze, weil das Meer schon zurueckging und das Schiff sonst zu viel Tiefgang im Hafen gehabt haette um ablegen zu koennen. Ja so haben wir die erste Nacht unsrer Tour auf dem Schiff verbracht. Um 5 Uhr morgens (man gewoehnt sich an diese Zeiten..) waren wir dann da und unser Guide meinte, erstmal fruehstuecken zu gehen. Die Spanier waren noch nciht so ganz bei sich, so sind Tonic, der Guide, und ich alleine los. Zum Fruehstueck gabs dann nach lokaler Manier Fisch, Chicken und Reis. Das ganze nennt sich Padang-Food und ist unheilmlich lecker. Padang ist die Hafenstadt, von der wir losgelegt sind. Es gibt ein Schaelchen mit Reis, eines mit Wasser und mehrere mit diversem Getier. Meist Fisch und Chicken, manchmal aber auch Hund und Kuh. Das ganze ist so durchgebraten und mit Chillisauce bedeckt, dass es manchmal schwer zu identifizieren ist. Gegessen wird mit der Hand, die vorher und nachher im Wasserschaelchen gereinigt wird. Ich hab mich an Chicken gehalten, waehrend Tonic erstmal den Fischkopf seziert hat. Ist schon was anderes als das gute alte deutsche Marmeladenbroetchen. Vorallem um 6 uhr morgens, nach einer doch sehr rauhen Schifffahrt.. Ich denke, dem einen oder anderen waere der Fischkopf doch zwei Mal durch den Mund gegangen..
Naja, nach unendlich langer Warterei gings dann weiter mit dem Schiff zum naechsten Hafen und von dort mit dem Speedboot zu unsrer Final Destination. Dieses Speedboot war mir auch nicht ganz koscher, da es doch sehr klein war, die Motoren dauernd ausfielen und waehrend der zweistuendigen ueberfahrt teilweise kein Land in Sicht war und die Wellen auch nicht gerade klein waren. Lustig war nur, dass keiner von uns wusste (in dem Boot waren noch ein paar alte Franzosen), dass wir nach 1 Minute Fahrt klatschnass werden wuerden. Die Gischt war doch enorm. ich musste die ganze Zeit ueber die Franzosen lachen, die sich in allerelei Wasserdichtes gehueltt hatten und voellig vermummt hinter mir sassen. Ein Anblick fuer Gotter. Ich glaube, gesehen haben sie in diesen zwei Stunden ausser der Waschanleitung ihrer Impermeables nicht viel..
Die naechsten Tage sind wir dann, umringt von franzoesichen Altersheimentkoemmlingen in 11er-Gruppen, durch den knietiefen Matsch des Dschungels gestapft, haben bei den Einheimischen in ihren Holzhuetten gepennt und dem traditionellen Leben dieser Mentawi-Menschen beigewohnt. War echt ein tolles Erlebnis, Unterhaltungen waren zwar schwer, da nur eineige ein paar Brocken Englisch koennen, aber irgendwie gehts immer. Unsre Gastfreundschaft haben wir auch fleissig mit Zigaretten bekundet, die die Mentawis Kette rauchen. Ungalublich. Die schnorren die ganze Zeit und qualmen, was das Zeug haelt. Schlimmer als der Durschnittsindonesier. Aber wir wurden ja vorgewarnt und hatten ne Menge dieser 30 mg Teer/3 mg Nikotin-Kanonen dabei.
Ein kleiner Exkurs zum indonesischen Rauchen: geraucht wird hier Kretek, das sind Nelkenzigaretten. Und das immer und ueberall. Ich schaetze mal, 95 % der maennlichen Bevoelkerung raucht. Und sowas wie Nichtraucherzonen gibts hier nur im McDonalds. Im noch so kleinen, stickigen Bus, im Internetcafe, im Einkaufszentrum, mit Babys auf dem Arm, einfach ueberall. Und es stoert keinen, keiner beschwert sich oder bittet den Raucher, doch bitte das Rauchen seinzulassen.
Zuruck zur Insel: Nachdem wir also wider zurueck waren aus dem Dschungel mussten wir nen tag Zwangspause einlegen, da das beruechtigte Schiff entgegen des "Fahrplanes" doch nen Tag spaeter abgefahren ist. Seis drum, es waren ne Menge netter Leute versammelt und man hatte viel Zeit zum quatschen. Zurueck in Padang gings dann wieder nach Bukuttinggi, von dort aus nach Parapat, wo sich der Lake Toba befindet. Dier ist ein Vulkansee mit Insel drin. Auf dieser Insel ist es sehr nett und sie zieht viele Touristen an. Auch mich. Nach einer wieder sehr beschwerlichen 20 h-Uebernachtfahrt, bei der ich den Aequator ueberschritten hab, einem leckerem Padangstyle-Dinner, keinem geklauten Photo und 6 Stunden unerklaerlichem Aufenthalt mitten in der nacht, irgendwo auf der Strasse war ich dann auch da, hab mich erstmal hingelegt und nicht mehr viel getan. hatte nur einen Tag dort, denn am nachsten Tag musste ich witer nach Bukit Lawang, dem Flecken Dschungel, wo man noch freilebende Orang-Utans zu Gesicht bekommt. Dies hiess wieder einen Tag Bus, zusammengequetscht ueber holprige Strassen, alles andere als Spass. Inzwischen hasse ich Busfahren. Auf Sumatra ist das echt die Pest. Die Entfernungen sind riessig, die Strassen nur Loecher und staendig verstopft. Staendig wird ueberholt, an den unuebersichtlichsten Stellen, mit 5 Mopeds die sich doch noch irgendwo durchquetschen.
Gut, die Orang-Utans hab ich dann heute gesehen, den ersten gleich morgens beim Fruestueck, wie er sich vor meinem Zimmer eine Mango hat schmecken lassen. Dann noch weitere im Dschungel. Echt lustige Tiere, ich liebe Affen! Und diese sind echt schon halb Mensch..

Gut, morgen wie gesagt, Malaysia, von dort gibts dann auch hoffentlich wieder Bilder, ich kaufe mir in Kuala Lumpur ne neue Kamera. Und keine Angst, ich hab alle mien Mitreisenden animiert, viele Photos zu machen, die werden mir dann auf CD nach Hause geschickt, es ist also nicht alles verloren.

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